I bet I can Love You – Leseprobe

Sunshine Pier: I bet I can Love You

Kapitel 1

Wenn die Sonne nicht lacht, kitzele den Regen!
Aus dem Selbsthilfebuch für Selbstmitleidende von Paar- und Psychotherapeutin Rachel James

Anmerkung Connor:
Während du deine Hände nass machst, hol ich mal einen Schirm … (Die -therapeutin sollte man bei dir streichen, Psycho reicht vollkommen!)

Da fuhr man zweitausend Meilen vor seinen Problemen weg und landete doch wieder mit einem Fuß in der wortwörtlichen Scheiße.

Es war ganz offensichtlich ihr Fehler. Rachel hätte damit rechnen müssen, dass an der Strandpromenade von Santa Monica eine Babyziege an einen Laternenmast angebunden war und genauso fröhlich ihren Mist verteilte wie wütende Affen und Scientology. Seit Monaten stand ihr Leben unter dem K-Stern. Kakteen, Kalorien, Katastrophen und Kacke. Die ersten beiden Ks waren selbstverständlich als Bewältigungsstrategie für die letzten beiden Ks notwendig gewesen. Es fehlte nur noch ein Kadaver zu ihrem perfekten Glück. Und die Ziege sah etwas schwächlich aus, also hey, alles war möglich.

Seufzend zog sie ihren Schuh aus den Ziegenexkrementen und wischte ihn auf dem sandigen Weg ab – sodass ihr Croc nun aussah wie eine sehr unförmige Rumkugel. Ziegenkotkugel. Sicherlich irgendwo eine Delikatesse.

Die Ziege blökte zufrieden, als hätte sie ihr Tagesziel überraschend frühzeitig erreicht, und Rachel gab auf. Mancher Mist ließ sich nicht einfach wegwischen, das wusste sie am besten.

Gott, wenn sie in ihrem Abschlussjahr an der Highschool jemandem erzählt hätte, dass die perfekte Rachel James in fünfzehn Jahren mit dem einen Fuß in Ziegen- und dem anderen in der richtigen Scheiße stecken würde, hätten sie ihr einen ganzen Vogelschwarm gezeigt. Die perfekte Rachel beschmutzte weder ihren Ruf noch ihre Schuhe.

Sie kniff die Augen vor der Julisonne zusammen – die blöde Kuh, die ihr wortwörtlich ins Gesicht lachte – und sah die Straße hinab. Ihr Blick blieb an dem langen Pier hängen, der keine hundert Meter von ihr entfernt ins Wasser ragte und der Promenade ihren Namen gab: Sunshine Pier. Die alte, perfekte Rachel hätte es vermutlich schrecklich romantisch gefunden, dass sich scheinbar nur Pärchen im warmen Sonnenlicht auf dem Holzsteg tummelten. Dass die Dutzenden, mit Moos überwachsenen Holzpfähle jeder schäumenden Welle trotzten. So wie die Liebe Urteil und Zynismus trotzte. Okay, die neue Rachel fand es immer noch romantisch. Aber sie hatte nicht die Energie, sich die wundervolle Analogie zwischen Holzsteg und Liebe aufzuschreiben, um sie in einer ihrer nächsten Sitzungen zu benutzen.

Stattdessen wandte sie dem Meer den Rücken zu und starrte auf die fünf bunten Häuser vor ihr. Die kleine Reihe an farbenfroh gestrichenen Läden strahlte mit der kalifornischen Sonne um die Wette. Rachel hatte in ihrem Leben schon eine Menge Straßen gesehen, aber sie bekam das vage Gefühl, dass der Sunshine Pier etwas Besonderes war. Und das nicht nur wegen der Ziege, die fröhlich in ihrem eigenen Mist tollte. Nein.

Direkt vor ihr lag ihr Ziel. Match Me!, die Partneragentur, die sie praktisch zusammen mit ihrer Schwester Maddie gegründet, aber noch nie besucht hatte. Ein großes Schild stand vor der Fensterfront des kleinen Hauses am linken Ende der Reihe: Finde deinen Traummann!

In dem Haus direkt daneben befanden sich offenbar die Räumlichkeiten einer Privatdetektivin, die ebenfalls ein Schild aufgestellt hatte: Betrügt dein Traummann dich?

In der Mitte hatte wohl mal eine Art Werkstatt gelegen, von der allerdings nur noch staubige Fenster und die Aufschrift Wir reparieren alles außer gebrochene Herzen übrig geblieben waren.

Daneben folgte ein Scheidungsanwalt, der mit: Lass dich von deinem Traummann scheiden! warb, und am Ende der Promenade folgte die Bar Sunny Umbrella, in deren Fenster anstatt einer Getränkekarte ein Poster mit den Worten: Scheidung hinter dir? Trink deine Sorgen weg! Klebte.

Rachels Mundwinkel zuckten. Sie erkannte ein Muster – und sie liebte Muster. Denn mit ihnen ließen sich die Geheimnisse der menschlichen Psyche ergründen. Erkenntnisse bekommen. Ließ sich Sicherheit schaffen. Die Zukunft vorhersagen.

Allerdings war ihr Radar offenbar seit einer Weile kaputt, denn bei Gott, sie hatte die letzten Monate nicht kommen sehen und langsam reichte es ihr! Sie war dafür bekannt, besonnen und geduldig zu sein. Mitgefühl und Sanftheit zu zeigen. Aber zurzeit fühlte sie nichts von alledem.

Mensch, das Leben hatte Humor.

Der Kerl, der die Promenade entlang auf sie zustapfte, jedoch offensichtlich nicht. »Das kann nicht ihr verdammter Ernst sein!«

Nachdenklich neigte Rachel den Kopf. Sie hätte wohl neben dem Tiermist auch mit einem heißen, eins neunzig großen Hünen rechnen müssen, der trotz einunddreißig Grad einen schwarzen, dreiteiligen Anzug trug, der so eng an seinen lächerlich breiten Schultern anlag, dass ihn einfach jemand festgetackert haben musste. Rachels Radar mochte zurzeit fehlerhaft laufen, aber der Kerl passte hier nicht her. Seine teure Uhr schrie Geld, seine kurzen, dunkelblonden Haare Engel und seine dunkelbraunen Augen Tore zur Hölle.

Er war wohl attraktiv mit all den Muskeln, dem kantigen Kiefer und der »Erzengel der Zerstörung«-Ausstrahlung, aber Rachel mochte ihre Männer eher durchschnittlich und positiv. Und von diesem Mann ging insgesamt eine eher schlechte Energie aus, die sicherlich nicht auf Öko-Strom, sondern auf Kindertränen lief. Eigentlich hätte das Schild, das er unter den Arm geklemmt hatte, augenblicklich Feuer fangen müssen.

Sie hätte ihn gern noch etwas länger angestarrt, erste Eindrücke sagten eine Menge über Menschen aus und sie gab sich stets Mühe, sie so weit wie möglich in die Länge zu ziehen, um kein falsches Bild zu bekommen. Doch es fiel ihr schwer, sich auf ihn zu konzentrieren. Denn die Babyziege meckerte den Mann freudig an, als wären sie gute Bekannte, die schon mal ein paar Grashalme miteinander geteilt hatten. Er ignorierte sie, als wäre sie das völlig Normalste und Uninteressanteste auf der Welt, und stieß die Tür zu Match Me! keine fünf Meter von ihr entfernt auf.

Mhm. Was genau wollte er …

»Wo zur Hölle ist Madison?«, donnerte der Anzugheini, sodass selbst die Ziege zusammenfuhr.

Rachel presste die Lippen zusammen. Eine Unterhaltung brüllend zu beginnen, war einfach nicht höflich und sie hatte wirklich genug von reichen, gutaussehenden Männern, die dachten, ihnen gehörte die Welt!

Rachel straffte die Schultern, überquerte die Straße und stieß mit der Faust die halbgeöffnete Tür der Partneragentur auf. Der Schlechte-Energien-Kerl hatte die freie Hand auf den Schreibtisch direkt am Eingang gestützt und starrte die dahinter sitzende Hailey nieder. Rachel kannte die IT-Expertin bereits. Sie hatte den Algorithmus ihrer Datingsite mit Hilfe des von Rachel erstellten Fragebogens programmiert. Außerdem war sie die beste Freundin ihrer Schwester und unfassbar freundlich. Sie hatte eine derartige Attacke nicht verdient.

Hailey schürzte jedoch nur die Lippen und tippte mit einem Kugelschreiber gegen ihr Kinn. »Dir auch einen wunderschönen guten Morgen! Maddie ist noch nicht da.«

»Und wann zur Hölle ist sie hier, Hailey?«, knurrte Anzug-Blödi.

»Keine Ahnung«, sagte sie unschuldig und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Du wirst dich gedulden müssen.«

»Geduld ist nicht meine verdammte Stärke.«

Rachel nickte beeindruckt. »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung«, stellte sie fest.

Der Anzugträger fuhr zu ihr herum. Die Augenbrauen irritiert zusammengezogen, flackerte sein Blick einmal kurz über sie, bevor er fragte: »Was?«

»Es ist schön, dass du dein Verhalten reflektierst«, erklärte Rachel leichthin und lächelte. »Die wenigsten Menschen können sich ihre Schwächen eingestehen. Und da Maddie noch nicht hier ist, vielleicht kann ich dir ja helfen?«

Ihre kleine Schwester mochte es nämlich nicht, angeschrien zu werden. Ihre Harmoniesucht brach Weltrekorde. Rachels Job hingegen bestand praktisch daraus, Leuten zuzuhören, wie sie sich gegenseitig anpflaumten. Sie hatte absolut nichts gegen ein paar Stimmdezibel mehr einzuwenden – und es die letzten Jahre katastrophal vernachlässigt, für ihre Geschwister da zu sein. Vielleicht konnte sie also heute damit anfangen, es wiedergutzumachen.

»Weißt du«, fuhr sie betont freundlich fort. »Grundsätzlich halte ich mich von irrationalen Schreihälsen fern, aber ich würde für dich eine einmalige Ausnahme machen.«

Der Mann blinzelte. »Irrationale Schrei… wow.« Ungläubig schüttelte er den Kopf. »Wer zur Hölle bist du?«

Sie streckte die Hand aus. »Rachel. Maddies Schwester.«

»Oh, fantastisch.« Er ignorierte ihre Hand und legte stattdessen stöhnend den Kopf in den Nacken. »Es gibt zwei von euch!«

»Drei«, korrigierte sie ihn. Und er konnte froh sein, dass Lucy nicht hier war, denn ihr Geduldsfaden bei arroganten Männern war kürzer als jeder einzelne Bartstoppel, der den scharfgeschnittenen Kiefer ihres Gegenübers zierte.

»Und die Welt jauchzt vor Glück«, erwiderte er trocken. »Aber schön. Wenn du helfen willst: Vielleicht kannst du mir ja erklären, was das hier ist.«

Damit zog er das Schild unter seinem Arm hervor und knallte es vor Hailey auf den Tisch.

Rachel lehnte sich interessiert vor und neigte den Kopf. Jemand hatte ein Holzbrett weiß angemalt und dann mit Herzchen und einem roten Schriftzug geschmückt:

Wenn sie sich von uns vermitteln lassen, müssen sie niemals einen Scheidungsanwalt aufsuchen. Match Me!

Darunter prangte ein Pfeil, der nach rechts deutete, vermutlich in Richtung der Partneragentur. Oh, Maddie war gut!

Sie biss sich auf die Lippen, um nicht zu lachen, und sagte schließlich mit bemüht ernstem Blick: »Meiner professionellen Einschätzung nach ist das ein Schild.«

»Das weiß ich auch!«, knurrte der Mann genervt.

»Warum fragen Sie dann?«

»Komm runter, Connor. Dir gehört der Bürgersteig nicht«, meinte Hailey schulterzuckend, bevor sie an ihm vorbei in ihre Richtung lächelte. »Und hey, Rachel, schön, dich zu sehen. Wolltest du nicht erst heute Abend kommen?«

»Bin die Nacht durchgefahren.« Um ihren Schlaf stand es zurzeit ohnehin nicht besonders gut und sie hatte … raus gemusst. Aus Chicago. Aus ihrem Leben. Einfach raus. Also hatte sie drei Liter Cola getrunken, ein paar Nickerchen auf Rastplätzen gehalten – und jetzt war sie hier, um schon wieder einen Kampf auszufechten. Aber dieser war für ihre Schwester. Und seltsamerweise fiel es ihr so viel leichter, für ihre Familie zu kämpfen, als mit ihren eigenen Dämonen fertigzuwerden. »Er ist also Connor Stone?« Sie zog die Augenbrauen zusammen und verschränkte die Arme vorm Körper. Maddie hatte ihr von ihm erzählt. Er war der zynische Anwalt von nebenan, der keine Chance ausließ, sich über ihren psychologischen Fragebogen lustig zu machen. Gott, er hatte schlechtes Timing. Sie war gerade wirklich nicht gut auf Anwälte zu sprechen. »Ich hab von Ihnen gehört.«

»Schön«, erwiderte er schroff. »Ich verzichte auf die Frage, ob es nur Gutes war. Denn es hat noch nie jemand nur Gutes über mich erzählt.«

»Ah ja. Und das hat Ihnen nie zu denken gegeben?«

»Warum sollte es? Ich find es besser, wenn die Leute kein falsches Bild von mir bekommen«, meinte er irritiert. »Das Schild hat an unserer Scheibe gelehnt. Das geht verdammt noch mal zu weit!«

»Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst.« Rachel winkte ab – und beschloss, dass es sich nicht mehr lohnte, die Höflichkeitsform zu verwenden. Höflichkeit war an diesen Idioten vollkommen verschwendet! »Es ist doch nett. Und wahr.«

»Wahr?« Das Wort aus seinem Mund klang so gekonnt verächtlich, dass er es einfach vorm Spiegel geübt haben musste. »Es ist wahr, dass alle Menschen, die ihr verkuppelt, für immer zusammenbleiben? Und da dachte ich, Maddie wohnt in einem Einhorngehege in Narnia. Aber du scheinst dir das wandelnde Lebkuchen-Schloss direkt daneben gekauft zu haben.«

Sie reckte das Kinn. »Meine sprechenden Elefanten behaupten, wir haben eine gute Statistik.«

»Euer sogenanntes Business existiert erst seit zwei verdammten Jahren!«, fuhr er sie an. »Eure Statistik ist einen Dreck wert. Und wieso habe ich dich hier eigentlich noch nie gesehen, wenn du deine Finger bei dieser Lachnummer von Geschäft im Spiel hast?«

Etwas Bitteres flutete ihren Magen. Eine Mischung aus altbekannten Schuldgefühlen und dem beklemmenden Flattern, das sie mit sich trug, seit sie entschieden hatte, wieder hierher zu ziehen – und angefangen hatte, all ihre Entscheidungen zu hinterfragen. Sie war seit Jahren nicht mehr hier gewesen. Sie hatte ihre Familie im Stich gelassen. Das wusste sie. Eine weitere der Entscheidungen, von denen sie nicht mehr wusste, ob es die richtige gewesen war. Aber dieser Anwalts-Idiot kannte sie nicht. Er hatte nicht das Recht, ihr ein schlechtes Gefühl zu machen! Das hatten nur ihre Schwestern und sie selbst. Vielleicht auch ihr Dad … aber in das Loch wollte sie sich gerade wirklich nicht stürzen.

»Vielleicht bist du einfach sehr unaufmerksam«, sagte sie angespannt.

Er schnaubte. »Oh, nein. Du wärst mir aufgefallen.« Er verengte die Augen und sein Blick glitt langsam ihre gesamte Erscheinung hinab. Über ihre hellblaue Bluse und den schwarzen Bleistiftrock, von denen sie ein ganzes Stifte-Etui voll besaß. Schließlich landete er auf ihren nackten Beinen und ihren Füßen … die in pinken, teilweise mit Ziegenmist verschmierten Crocs steckten. Aber in High Heels an den Strand zu gehen, war einfach nur dämlich und sie hatte keine anderen Schuhe mehr im Auto gehabt, da ihre Kakteen den Großteil des Kofferraums und ihrer Rückbank einnahmen. Der Rest ihrer Garderobe kam erst in ein paar Wochen an.

Der Anzugträger ließ sich Zeit damit, den Blick wieder zu heben. Als hätte er wie sie die Regel, erst einmal eine Menge Informationen zu sammeln, bevor er entschied, welchen ersten Eindruck einer Person er abspeicherte. Rachel vermutete, dass sie geradewegs in der Kategorie Verrückte mit Ziegenmist am Schuh landete.

»Du hast Scheiße am Schuh!«, sagte er ungerührt.

Sie lächelte. »Besser am Schuh als im Kopf.«

Er lachte trocken. »Interessantes Outfit«, sagte er schließlich ruhig, als sein Blick zurück zu ihren Augen flog und sich wieder verdüsterte.

»Was denn?« Genervt verschränkte sie die Arme vorm Körper. »Bist du die Fashion-Polizei?«

»Nein, aber wäre es so, würde ich dich verhaften.« Er hob einen Mundwinkel – und es war unendlich entnervend, dass er damit direkt noch attraktiver wirkte. Zum Glück konnte Rachel nichts mit gutaussehenden Kerlen anfangen. Denn das waren immer die Patienten mit einer derart überschätzten Selbstwahrnehmung, dass sie ihrer Partnerin allein die Schuld an ihren Eheproblemen zuschoben.

»Und wenn ich eine Abrissbirne wäre, würde ich dich umhauen«, erwiderte sie tonlos. »Unser Tag steckt wohl auf beiden Seiten voller Enttäuschungen.«

Hailey prustete, doch der Anzugträger behielt seinen neutralen Gesichtsausdruck. Als würden ihm täglich Leute erzählen, wie gern sie ihn tätlich angreifen würden. »Ich stelle fest: Du bist schlimmer als Maddie.«

Sie schnaubte. »Alle sind schlimmer als Maddie. Weil Maddie ein Engel ist.«

»Maddie ist ein Möchtegern-Amor, der mit Giftpfeilen um sich schießt«, flüsterte er, seine Stimme auf einmal gefährlich leise. »Am Anfang konnte ich ja noch drüber lachen, aber sie setzt meinen Klienten Flausen in den Kopf und zieht ihnen das Geld aus der Tasche. Und wenn es eines gibt, das ich hasse, dann sind das Menschen, die die Leichtgläubigkeit anderer ausnutzen, um sich zu bereichern.«

»Was hast du gesagt?«, spuckte sie ungläubig aus und trat ruckartig einen Schritt auf ihn zu. Denn so langsam machte er sie ernsthaft wütend. »Schläfst du auf einem Nagelbrett oder warum bist du so ein schlechtgelaunter Mistkerl? Es ist ein lustiges Schild, keine Kriegserklärung! Es verbreitet Liebe.«

»Es verbreitet Lügen«, sagte er kühl.

»Liebe ist also eine Lüge?«

»Nein. Eure verdammte Agentur und eure absurden Versprechen sind es.«

Ihr Kiefer spannte sich an. »Du gehst zu weit«, sagte sie warnend.

»Oh, Süße. Ich hab noch nicht einmal angefangen«, murmelte er dunkel. »Ich sollte euch verklagen, weil ihr mit falschen Versprechen werbt.«

»Sie sind alle wahr.«

»Oh, bitte. Das ist größerer Mist als das, was eure verdammte Babyziege an deinem Schuh hinterlassen hast!«

»Ach, ist das unsere Babyziege?«, wollte sie überrascht von Hailey wissen.

»Nur für eine Weile, bis ich ihr ein Zuhause gefunden habe!«, meldete sie sich hastig zu Wort.

Connor schnaubte. »Ihr seid ein verdammter Zoo! Wenigstens seid ihr euer Huhn losgeworden.«

»Oh, nein.« Hailey schüttelte den Kopf. »Eggsy schläft im Schrank. Sie hatte eine anstrengende Nacht.«

»Natürlich«, presste er durch die Zähne hindurch. »Okay, es reicht jetzt: Ich hab genug. Wir sind kein verdammter Zirkus und ihr habt nicht das Recht, meine Klienten zu bedrängen. Ich warne euch ein letztes Mal: Lasst den Schwachsinn sein, sonst werde ich rechtliche Schritte einleiten. So eine Unterlassungsverfügung macht sich immer gut.«

Hailey zog die Schultern hoch und kaute sichtlich eingeschüchtert auf ihrer Unterlippe herum. Doch Rachel kannte seine Masche. Sie wusste genau, wenn jemand bluffte.

»Du bist ein richtiger Hampelmann, oder?«, fragte sie im Plauderton. »Kommst hier rein, verteilst böse Blicke, wirfst mit großen Worten um dich und hoffst, dass die Leute den Schwanz einziehen. Funktioniert das sonst bei dir?«

Langsam wandte sich Connor wieder zu ihr um, die Augen verengt und die Schultern sichtlich steif, sodass seine Anzugjacke sich über den muskulösen Rücken spannte. »Ja«, sagte er hart. »Weil die Leute wissen, dass ich keine Scherze mache.«

»Nun, du kennst mich noch nicht sonderlich gut, aber ich finde das hier überhaupt nicht witzig. Unsere Agentur funktioniert. Wir bieten Liebe auf den ersten Klick. Deine Klienten können sich darüber freuen, dass wir auf sie zukommen!«

»Und das weißt du, weil du deinen eigenen Traumprinzen mit Hilfe eures bescheuerten Fragebogens und Algorithmus’ gefunden hast?«

»Nein«, sagte sie zähneknirschend. Noch nicht. »Aber ich bin Psychologin und Paartherapeutin und habe ihn verdammt noch mal erstellt. Dazu hat Hailey die App programmiert und sie ist ein verdammtes Genie.«

»Bin ich?«, fragte Hailey unsicher.

»Ja!«

»Ah ja, bin ich.« Hastig strich sie sich die schwarzen Locken hinter die Ohren. »Sorry, kurz vergessen.«

»Du bist ernsthaft Paartherapeutin?« Er hob kühl eine Augenbraue. »War die Stelle als Einhornpflegerin schon besetzt?«

»Nein, aber die Arbeitsbedingungen waren furchtbar. Die Ställe waren überfüllt mit dem ganzen Mist, den du redest.«

Er lächelte spöttisch. »Paartherapeutin. Dann bist du ja so was wie meine Konkurrenz.«

»Wieso? Bist du nebenher auch Psychologe?«

»Nein, aber Scheidungsanwalt.«

Sie biss die Zähne aufeinander. »Richtig.«

»Ja, wenn du versagst, brilliere ich!«

»Ich bin verdammt gut in meinem Job.« Zumindest war sie es mal gewesen. Als sie die Muster noch erkannt hatte!

»Das ändert nichts daran, dass sich jedes zweite Paar scheiden lässt.«

»Nur, weil Menschen sich die falschen Partner suchen.«

»Und ihr sucht den richtigen, oder was?«

»Ja. Den perfekten.«

Er schnaubte. »Es gibt keinen perfekten Partner.«

»Für dich vermutlich nicht, weil du schon so unperfekt bist. Aber alle anderen Menschen …?«

»Oh, bitte.« Seine Fußspitzen stießen gegen ihre und es ärgerte sie maßlos, dass er sie fast um einen ganzen Kopf überragte. Obwohl sie mit ihren eins siebenundsiebzig wirklich nicht klein war. »Keine Fragen und kein Algorithmus können bestimmen, ob jemand Körperchemie hat, geschweige denn auf ewig glücklich miteinander wird.«

»Aber man kann die Wahrscheinlichkeit für langfristiges Glück erhöhen.«

»Schwachsinn. Langfristiges Glück kann keiner garantieren. Ihr nutzt den Placebo-Effekt. Die Leute denken, dass es funktioniert, deshalb wollen sie sich unbedingt verlieben. Herrgott, selbst ich wäre besser als euer verdammter Algorithmus darin, eine Frau zu finden, in die ich mich verlieben und mit der ich ewig glücklich sein kann. Wenn ich mir nur ein wenig Mühe geben würde. Und mein Frauengeschmack ist scheiße. Frag alle.«

»Das glaub ich dir sofort«, sagte Rachel schnaubend. »Aber niemals findest du dir selbst eine bessere Partnerin, als Match Me! es für irgendwen anderen tun würde!«

Sein Blick verdüsterte sich … und auf einmal lag eine Herausforderung darin. »Ach wirklich? Wollen wir wetten?«

»Wetten?«

»Ja. Du bist Single, oder nicht?«

Sie blinzelte. »Ähm, wie kommst du …«

»Deine männerabweisende Ausstrahlung war ein Hinweis. Also: Machen wir das Ganze doch interessant. Du suchst mit eurer Agentur jemanden, der sich in dich verliebt, ich benutze meine normalen Methoden. Wer als Erstes einen festen Partner hat, der behauptet, verliebt zu sein, gewinnt.«

Einige Sekunden lang starrte sie ihn ungläubig und mit offenem Mund an. »Was?«

»Du hast mich schon verstanden.«

Er sah erschreckend ernst aus. »Deine normalen Methoden?«

»Ja.«

»Was sind deine normalen Methoden?«

Er beugte sich langsam zu ihr herunter und wisperte: »Ich existiere. Das reicht meistens schon, um Frauen anzuziehen.«

»Oh mein Gott. Du bist der arroganteste Kerl der Welt, oder?«

»Möglich.« Ruckartig richtete er sich wieder auf. »Aber ich bin auch der Kerl, der nie verliert – und dir beweisen wird, dass eure Agentur Mist ist. Ich sag dir was: Wenn ihr gewinnt, bringe ich euer verdammtes Schild persönlich an der Tür unserer Kanzlei an und erzähle jedem meiner Klienten, dass sie sich bei euch anmelden sollen. Scheiße, ich melde mich sogar selbst an. Aber wenn ich gewinne?« Er lächelte wölfisch. »Dann werdet ihr jedem neuen Klienten persönlich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er sich von seinem Partner trennt, bei fünfzig Prozent liegt. Oder ihr werdet umziehen. Ist mir egal, was von beidem.«

Hailey lachte amüsiert. »Komm schon, Connor. Sei nicht albern! Niemand würde so eine lächerliche Wette …«

»Deal«, sagte Rachel hart und streckte die Hand aus. Sie wusste, dass es dämlich war. Dass sie seine provokanten Worte einfach ignorieren sollte. Aber sie hatte in den letzten Monaten nur verloren – und sie brauchte einen Sieg. Abgesehen davon: Nie im Leben fand dieser Mann eine Frau, die ihn liebte! Egal, mit welchen Methoden! Und sie hatte ohnehin einen Schubs gebraucht, um ihr Leben wieder auf die richtige Spur zu bringen. Warum also ihre Stallburschen-Phase nicht offiziell beenden und das Traumprinz-Projekt einleiten? Vielleicht half es ihr dabei, wieder … glücklich zu sein. Ihr Leben zu ordnen. Ein Zuhause zu finden. Sie glaubte an die Liebe. Liebe auf den ersten Blick, auf den ersten Klick, auf die zweite Berührung … Daran, dass sie Wunden heilte. Und bei Gott, das könnte sie gebrauchen. »Ich wollte unsere Agentur sowieso längst selbst ausprobieren. Um eventuelle Fehler auszumerzen. Warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?«

»Ähm, Rachel …«, sagte Hailey alarmiert und sprang auf. »Ich denke, das sollten wir noch mal mit Maddie besprechen und …«

»Deal«, echote Connor und ergriff ihre Hand. Langsam schloss er die großen, warmen Finger um ihre, während er den Blick nicht von ihr ließ … und ihre Nackenhaare stellten sich auf. Hitze kroch von seiner Haut auf ihre, breitete sich in Windeseile in ihrem Körper aus …

»Oh mein Gott.« Mit einem Klatschen landeten Haileys Hände auf ihren Wangen und Rachel ließ hastig Connors fallen. »Das habt ihr nicht ernsthaft getan. Ihr könnt nicht einfach … Das ist hirnrissig!«, rief sie ungläubig. »Ihr werdet beide einfach nur so tun, als hättet ihr den Partner eures Lebens gefunden. Zur Not werdet ihr Schauspieler anheuern, die versichern, dass sie euch lieben, und niemand kann entscheiden, wer recht hat! Ihr müsstet Jahre abwarten, um zu sehen, welche Beziehung länger hält!«

»Sie hat recht«, murmelte Connor und verengte die Augen. »Wir brauchen Regeln. Damit die Wette nicht ewig geht.«

»Kein Problem. Fünf Kandidaten und Kandidatinnen«, sagte sie ruhig. Denn das war die durchschnittliche Anzahl von Dates, zu denen ihre Klientinnen gingen, um das perfekte Match zu finden. »Wer am Ende den vielversprechendsten Kandidaten hat, gewinnt.«

»Aber wie zur Hölle wollt ihr wissen, wer das ist?«, fauchte Hailey. »Rachel, du kannst nicht …«

»Izzie und Tara entscheiden«, erwiderte Connor kühl.

Rachel runzelte die Stirn. »Wer sind Izzie und Tara?«

Doch Hailey ignorierte sie. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Connor mit offenem Mund anzustarren.

»Du willst Izzie und Tara entscheiden lassen? Deine besten Freundinnen, die dich mehr Frauen haben abschleppen sehen als der ADAC Autos?«

Düster sah er sie an. »So viele sind es nicht. Und es wäre fair, oder nicht? Die zwei sind mit dir und Maddie befreundet, sie sind mit Cian und mir befreundet. Die eine glaubt an euren Scheiß, die andere nicht. Du weißt genau, dass sie rational entscheiden werden. Und dass Izzie überprüfen wird, ob wir Schauspieler anheuern oder nicht.«

Hailey blinzelte. »Nun, ja, aber …«

»Wieso wird Izzie das?«, fragte Rachel verwirrt.

»Weil sie Privatdetektivin und extrem skeptisch ist«, meinte sie seufzend. »Sie würde herausfinden, ob ihr schummelt. Aber ich halte die Idee trotzdem für dämlich! Sie sollen dann eure neuen besseren Hälften fragen, ob sie euch lieben, oder was? Und derjenige, der überzeugender ist, gewinnt?«

»Ja«, antworteten Rachel und Connor gleichzeitig.

Denn wenn Hailey dieser Izzie und dieser Tara vertraute, würde sie es auch tun.

Hailey stöhnte. »Da fehlt Maddie mal einen Morgen lang und schon geht die Welt unter! Ernsthaft, Rachel: Willst du überhaupt einen Freund oder Ehemann?«

Sie blinzelte. Nun … nicht zwingend jetzt sofort. Aber was noch nicht war, konnte ja noch werden. Langfristig wollte sie auf jeden Fall heiraten und Kinder kriegen. Das war ihr immer klar gewesen. Warum nicht aus langfristig kurzfristig machen? Einen Mann kennenzulernen, der sie nicht nach ein paar Monaten langweilte wie ihre restlichen Beziehungen, wäre nett. Der sie unterstützte, ihr das Gefühl gab, irgendwo hinzugehören …

»Klar. Ich möchte sehr gern jemanden kennenlernen. Heiraten, Kinder, das ganze Programm«, sagte sie gelassen. Sie schwenkte zu Connor und lächelte süßlich. »Was ist mit dir? Bereit, dein anscheinend sehr zynisches Junggesellenleben hinter dir zu lassen?«

Er hob ungerührt eine Schulter. »Ich hab nichts gegen eine Langzeitbeziehung einzuwenden. Wenn es die richtige Frau ist. Ehe ist Blödsinn. Aber die richtige Frau wird das wissen, weshalb ich kein Problem darin sehe.«

Rachel lächelte. Einfach, weil der Kerl so lächerlich von sich selbst überzeugt war, dass er nur scheitern konnte. Dafür würde sie verdammt noch mal sorgen.

»Dann haben wir ja alles geklärt«, sagte sie unschuldig. »Ach ja, noch etwas: Es geht um eine echte Beziehung. Nicht darum, ein wenig rumzuvögeln und dann die Frau zu nehmen, die gerade in deinem Bett liegt. Wenn du zeigen willst, dass du das hier ernst nimmst, lebst du also lieber eine Weile abstinent. Bis du deine Traumfrau findest. Wenn ich dich mit einer Frau erwische, die nicht Teil unserer Wette war … hast du verloren.«

»Oh, das wird kein Problem sein. Ich hatte genug Sex die letzten Monate.« Lächelnd beugte er sich zu ihr herunter, sodass sie seinen Atem auf der Wange spürte. »Kannst du dasselbe von dir behaupten?«, wisperte er. »Oder warum bist du so furchtbar angespannt?«

Im nächsten Moment drehte er sich ruckartig um und stieß die Tür nach draußen auf.

Rachel schnaubte genervt. Er würde nicht das letzte Wort haben! »Hey«, rief sie laut und lief ihm nach. »Viel Glück dabei, irgendwo Frauen aufzugabeln! Heutzutage ist das nämlich …«

»Hallo«, unterbrach er sie und lächelte einer vorbeikommenden Joggerin zu, die verwundert die Kopfhörer aus ihren Ohren zog.

»Ja?«

Connor kratzte sich den Nacken, sodass sich seine Anzugjacke über seinen dummen Bizeps spannte. »Ich bin Connor. Sorry, wenn das jetzt blöd klingt, aber du bist unfassbar schön. Ich … ich konnte dich nicht einfach vorbeirennen lassen. Hättest du Lust, mir deine Nummer zu geben?«

Die Joggerin errötete und strich sich eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht, bevor sie lachte. »Ich bin total verschwitzt, wie kannst du mich hübsch finden? Aber gern. Warum nicht? Gib mir dein Handy.«

Fuck.

Frustriert legte Rachel den Kopf in den Nacken und trat zurück in die Partneragentur. Hailey stand mit zusammengepressten Lippen, die Hände in die Seiten gestemmt, vor ihrem Schreibtisch und starrte sie an.

Doch bevor sie die sicherlich nicht so freundlichen Dinge loswerden konnte, die ihr vermutlich auf der Zunge lagen, ging die Tür hinter Rachel auf und Maddie kam herein.

»Rachel! Du bist hier!«, sagte sie atemlos und lächelte breit. Ihre kleine Schwester war schon immer brillant darin gewesen, einem das Gefühl zu geben, eine besonders seltene Tierart zu sein, die es zu retten galt. »Oh mein Gott, du bist wirklich hier. Ich hab ja schon fast nicht mehr dran geglaubt, weil du deinen Umzugstermin andauernd verschoben hast! Du wolltest schon Anfang des Jahres kommen!« Im nächsten Moment warf sie die Arme um ihren Hals und zog sie eng an sich. »Ich hab dich vermisst. Es ist so schön, dass du endlich zu Hause bist.«

Rachel schluckte und ihre Augen brannten, während sie die Umarmung erwiderte und Maddie behutsam über den Rücken strich. So wie früher, wenn Maddie sich bei einem Gewitter in ihr Bett gestohlen hatte. Sie hatte sie auch vermisst. Die bedingungslose Liebe, die nur Maddie so großzügig verteilen konnte wie Connor Stone schlechte Energie. Obwohl sie sie nicht verdient hatte. Obwohl sie sie hatte hängen lassen. Beide. Maddie und Lucy.

Sie hatte immer geglaubt, dass sie weit weg von ihrer Familie weniger Menschen verletzen konnte. Aber das stimmte nicht. In Chicago hatte sie genauso viel Schaden angerichtet, wenn nicht sogar mehr. Und ihre Therapeutin hatte gemeint, dass sie erst aufhören würde, ihre eigenen Beziehungen zu sabotieren und sich selbst schuldig zu fühlen, wenn sie sich mit ihrer Familie aussprach. Also war sie jetzt hier. Zurück in Los Angeles. Bei ihren Schwestern, denen sie mal unglaublich nah gestanden hatte. Bevor ihr in ihrer Heimatstadt alles zu viel geworden und sie nach Boston geflüchtet war. Bevor ihre Mutter gestorben war und sie mit ihren Geheimnissen allein gelassen hatte.

»Sag mal, hab ich gerade Connor weggehen sehen, als ich gekommen bin? Oje.« Maddie schob Rachel an den Schultern zurück und lächelte sie entschuldigend an. »Was hast du Schreckliches getan, um so ein unfassbar ätzendes Empfangskomitee zu bekommen?«

Ach, Rachel fielen da schon ein paar Dinge ein. »Es war halb so wild«, versicherte sie ihr, woraufhin Hailey einen Hustenanfall bekam.

»Es war schon ein wenig wild«, widersprach sie laut. »Man könnte sagen, dass Rachel sich mit ihm angelegt hat.«

»Wirklich?« Maddie sah sie verblüfft an. »Aber du legst dich nicht mit Leuten an. Du bist immer so … besonnen und vernünftig.«

Sie biss sich von innen auf die Lippen. Ja, das war die allgemein vorherrschende Meinung. »Er hat mich aufgeregt«, erklärte sie sachlich.

»Oh ja, darin ist er gut. Aber was soll’s. Was immer du ihm gesagt hast, er hat es verdient. Meine Güte. Keine zwei Sekunden zurück in der Stadt und schon hast du Streit mit den Nachbarn … Ich denke, du wirst hier super reinpassen!«

Rachel zog eine Grimasse. Da war sie sich noch nicht so sicher.

»Hat er sich wegen des Schilds beschwert?«, wollte Maddie wissen und sah zu ihrer Geschäftspartnerin.

»Ja! Das Schild, das ich dir verboten hatte, aufzuhängen«, meinte Hailey stöhnend. »Ich hab dir gesagt, dass Cian mich gewarnt hat, Connors Geduld hinge nur noch an einem einzelnen Faden seiner Seidenkrawatte.«

Maddie zog eine Grimasse. »Du weißt, dass wir es nötig haben. Wir generieren durch sie die meisten Kunden! Ihre ganzen superreichen Klienten lassen sich scheiden und melden sich dann hier an. Weil sie davon überzeugt sind, dass sie sich selbst offenbar den falschen Partner suchen und professionelle Hilfe brauchen. Ohne die Schilder würde unser Umsatz einbrechen. Schon wieder. Und der ist durch Tinder und Parship ohnehin etwas … sagen wir kritisch. Ich hatte gehofft, dass du das ändern könntest?« Sie klimperte Rachel mit den Wimpern zu. »Wenn du doch jetzt erst einmal Vollzeit bei uns einsteigst? Obwohl ich dich warnen muss: Wir bezahlen schlecht. Größtenteils mit Liebe und Eggsys rohen Eiern.«

»Oh, deine Schwester hat schon erste Marketing-Schritte unternommen. Erzähl ihr doch von der Wette, Rachel«, meinte Hailey gequält.

Maddie sah sie verblüfft an. »Was für eine Wette?«

Weiterlesen?*

*Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werde ich mit einer Provision beteiligt. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo, wann und wie du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich dir überlassen.