Dax & Lucy – Bonus-Epilog

„Für hunderttausend Dollar.“

„Nein.“

„Für eine lebenslange Schokoladen-Flatrate.“

„Verlockend, aber nein.“

„Dafür, dass ich fünf Jahre lang nicht mehr in der Presse lande.“

„Oh, bitte, Leon, das würdest du nicht schaffen, wenn du tot unter der Erde lägst!“

„Da hast du vielleicht recht. Aber Lucy, du musst mir hier schon etwas entgegenkommen!“

Sie lachte laut. „Nein, muss ich nicht.“

„Doch, es wäre nett von dir. Aber schön, dann … Ein Lamborghini?“

„Nein.“

„Ein dressierter Bär.“

„Was?“

Leon schnalzte mit der Zunge und verschränkte die Arme. „Komm schon, jeder möchte einen dressierten Bären haben.“

„Und du kennst einen Händler, der sie verkauft?“, fragte Lucy ungläubig.

Der Verteidiger kratzte sich das Kinn und lehnte sich gegen die Bande. „Nicht direkt, aber ich würde schon einen finden, wenn …“

„Bitte versuch es nicht, Leon!“, unterbrach sie ihn alarmiert, sodass weiße Wölkchen aus ihrem Mund in der Eishalle aufstiegen. Der Spieler sorgte für mehr Skandale als Dax und sie hatte wirklich keine Lust, wieder zur Babysitterin verdonnert zu werden.  Obwohl es das letzte Mal ja ein gutes Ende genommen hatte …

Als hätte sie ihn allein mit diesem Gedanken heraufbeschworen, trat Dax in diesem Moment neben sie und legte besitzergreifend den Arm um ihre Schultern. „Sag mal, was treibt ihr beide hier? Worüber redet ihr? Warum hast du gelacht? Ich dachte, wir müssten alle aufs Eis für das bescheuerte Gruppenfoto.“

Lucy grinste. Er war süß, wenn er eifersüchtig war. „Oh, super uninteressant. Leon will nur wissen, was er mir schenken muss, damit ich überlege, doch noch mit ihm zu schlafen. Jetzt, wo ich offensichtlich Hockeyspieler date“, sagte sie fröhlich.

„Er hat was?“ Dax‘ Stimme wurde lauter und ruckartig ließ er den Arm fallen und trat vor. „Leon, was zum …“

„Krieg dich ein!“, sagte der andere Spieler genervt und winkte ab. „Sie würde nicht einmal für einen dressierten Bären mit mir schlafen – sie muss dich wirklich lieben! Das ist die deprimierendste Info, die ich je erhalten habe. So eine Verschwendung.“

„Was ist eine Verschwendung?“, wollte Matt wissen, der hinter ihnen aus dem Tunnel aufgetaucht war. „Das Gruppenfoto?“

Lucy seufzte. „Das Gruppenfoto hat Tradition.“

„Den hatte das Gesetz, das Frauen das Eigentum ihrer Männer sind, auch“, murmelte Dax.

„Hey!“ Sie stieß ihm verärgert mit den Ellbogen in die Seite. „Auf wessen Seite stehst du?“

„Nicht auf der des Gruppenfotos“, erklärte er sachlich.

Matt lachte leise. „Ich dachte, jetzt, da du mit Lucy zusammen bist, ist es deine Pflicht, sie bei ihrem Job zu unterstützen.“

Bestürzt sah Dax zu ihr hinab. „Das ist nicht wahr, oder?“

Sie verdrehte die Augen. „Natürlich ist es wahr! Du bist mein Freund, du bist praktisch vertraglich dazu verpflichtet, gleich aufs Eis zu gehen und deine Kollegen darum zu bitten, freundlich in die Kamera zu lächeln. Vor allem Moreau! Er sieht sonst immer aus wie ein Auftragskiller.“

„Aber das ist Fox‘ Job“, mischte sich Leon ein. „Er kann doch dem Captain nicht seine Aufgabe wegnehmen und plötzlich auch zum Spielverderber werden.“

„Ich sag es nur ungern: aber Leon hat recht“, pflichtete Dax ihm ernst bei. „Du darfst mich nicht dafür benutzen, die anderen dazu zu zwingen, sich zu benehmen. Das wäre nicht fair.“

Sie runzelte gespielt ernst die Stirn. „Also willst du nicht weiter mit mir schlafen?“

„Oh, das ist ein Tiefschlag“, murmelte Matt.

„Und Erpressung“, stimmte Leon mit ein. „Alter, Dax, ich hab einen guten Anwalt, den ich dir empfehlen kann.

„Leon, warum stehst du immer noch hier?“, fragte sie seufzend.

„Weil ich Matt fragen wollte, ob das ein Knutschfleck ist.“

Sofort drehten sich alle zu Matt um, der errötete und die Hand an seinen Hals presste. „Hab keine Ahnung, wovon du redest.“

„Moment.“ Lucy hob die Hand. „Ich dachte, du wärst gestern mit Maddie unterwegs gewesen?“ Ihre Schwester hatte ihr gestern deswegen abgesagt! „Heißt das … nein!“

„Nein!“, rief Matt schockiert. „Nein, nein. Um Gottes willen. Maddie und ich sind nur Freunde, wir würden nicht …“ Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Als bereite selbst der Gedanke ihm Schwierigkeiten. „Ja, ich war mit ihr unterwegs, doch der Knutschfleck ist nicht von ihr!“

„Von wem dann?“, fragte Dax.

„Jemand anderem eben!“

„Du hast Maddie einfach allein gelassen?“, folgerte Lucy ungläubig.

„Sie wollte es so!“, meinte Matt und zuckte die Achseln. „Sie hat die Frau praktisch für mich ausgesucht.“

„Sie … was?“ Lucy verstand kein Wort.

Matt seufzte. „Ist doch egal. Komm, Leon, das Teamfoto wartet auf uns.“ Im nächsten Moment schob er den jungen Spieler an den Schultern aufs Eis, auf dem sich schon Dreiviertel der Mannschaft tummelten.

Mit geöffnetem Mund sah Lucy ihm hinterher. „Maddie sucht Frauen für Matt aus?“

„Hab schon Verrückteres gehört“, sagte Dax unbeeindruckt. „Aber es überrascht mich ein wenig. Ich dachte … es läuft vielleicht was zwischen deiner Schwester und Matt.“

„Was?“ Schockiert öffnete sie die Augen. „Nein! Maddie will heiraten und Kinder kriegen und Matt will Spaß. Sie wären eine Katastrophe zusammen. Es ist gut, dass sie nur Freunde sind.“

Dax grinste. „Du dachtest auch eine Zeit lang, dass es gut wäre, wenn wir nur Freunde sind. “

„Eine sehr kurze Zeit“, verteidigte sie sich. „Und kommen wir doch nochmal dazu zurück, wie du die anderen Spieler dazu bringst, sich gleich zu benehmen …“

Er schnaubte. „Ich werde nicht dein kleiner Spion, Lucy, nur damit das klar ist“, raunte er und umfasste sacht ihr Gesicht.

Sie lächelte. Das würden sie ja noch sehen. „Aber du benimmst dich zumindest ab jetzt immer? Du wirst gut und sanft und höflich zu jedem sein, damit die Zeitung nur noch schreibt, welch ein Engel du bist?“

„Ich weiß nicht. Manchmal magst du es, wenn ich mich nicht benehme“, flüsterte er und zupfte mit den Zähnen an ihrem Ohrläppchen. „Wie soll ich wissen, wann es dich stört, dass ich böse und grob und überhaupt nicht höflich bin – und wann du es genießt?“

Hitze sammelte sich schwer in ihrem Unterleib. „Ähm … na ja … also …“

„Ja?“, wollte er wissen, küsste sacht die Stelle hinter ihrem Ohr, ihren Hals …

„Dax, hör auf!“, sagte sie atemlos. „Leslie kommt gleich, du musst mich loslassen.“

„Aber ich fass dich gerne an.“ Er strich mit den Händen ihre Seiten hinab.

Sie lachte. „Ich weiß! Aber wir haben unterschrieben, dass wir uns auf der Arbeit stets professionell verhalten.“

„Ah.“ Er zog den Kopf zurück, um sie anzusehen. „Habe ich das richtig verstanden: Leon darf dir einen dressierten Bären für Sex versprechen – aber ich darf dich nicht vor allen küssen?“

„Ja. Genau. Das hast du richtig erfasst.“

„Das sind eine Menge Regeln, die ich werde lernen müssen, oder?“

„Ich fürchte. Aber ich hoffe … sie sind die Sache wert?“ Unsicher sah sie zu ihm auf.

Dax lächelte breit, sodass ihr Herz wie Schokolade in der Sonne schmolz. „Ich weiß, dass sie es sind“, flüsterte er und strich federleicht mit den Lippen über ihre, bevor er sich zu den anderen Spielern aufs Eis gesellte.

Das Foto wurde eine Katastrophe. Aber Dax zumindest lächelte sie die ganze Zeit an …

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