Skates & Sparks – Bonus-Kapitel

„Ich fasse nicht, dass du mich dazu überredet hast.“

„Überredet? Ich habe bitte gesagt – und du hast einfach aufgegeben.“

Ja, nun, Nova hatte große Augen gemacht und ihre Hand auf meine Brust gelegt und ihre Stimme weich und süß werden lassen – ich hatte keine Chance gehabt. Mein Widerstand war zerbröckelt wie ein Keks zwischen ihren Lippen. „Du hast dreckig gespielt.“

Sie prustete und verflocht ihre Finger mit meinen. „Du tust so, als wäre ich Leevi, der eine selbstgeschriebene Gemeinschaftskarte ins Monopoly-Spiel schummelt, auf der steht: Alle, deren Namen mit T beginnen, haben sofort verloren.“

Düster sah ich zu ihr hinab. Es war grob fahrlässig von ihr, mich daran zu erinnern. Die Karte war unter der Gürtellinie gewesen!

„Ich glaub, dass Tero aus Versehen seinen eigenen Stuhl vor Wut zerstört hat, war mein Highlight“, bemerkte Leevi versonnen, der zu meinem Leidwesen meine andere Seite flankierte.

„Das Holz war morsch!“ Er war nach hinten gekippt und einfach zusammengeklappt. Das war wirklich nicht meine Schuld. „Und warum bist du noch mal genau hier?“

„Weil ich erst morgen zurück nach L.A. fliege und auf gar keinen Fall verpassen will, wie sie dir fürs Fotoshooting Make-up ins Gesicht klatschen. Ich bin gespannt, ob irgendwer es schafft, deine Fratze zu verschönern.“

Nova kicherte. „Leevi, dir ist klar, dass ihr euch extrem ähnlich seht, oder? Wenn du Teros Gesicht beleidigst, beleidigst du auch dein eigenes Gesicht.“

Mit verengten Augen betrachtete ich sie. „Ich weiß nicht, ob mir das gefällt“, murmelte ich dann so leise, dass nur sie mich hören könnte. „Du hast mir gestern noch gesagt, wie wunderschön und heiß ich bin – bedeutet das, du findest Leevi ebenfalls wunderschön und heiß?“

„Natürlich. Hast du ihn dir mal angesehen? Die Presse hat recht: Er ist eine finnische Zimtschnecke!“

Ich presste die Lippen zu einer dünnen Linie. „Das nimmst du zurück.“ Die einzige finnische Backware, der Nova hinterherlechzen sollte, war ich.

Sie lachte laut. „Du bist natürlich immer noch der attraktivste Hockeyspieler auf dem Eis“, versicherte sie mir. „Du hast keinerlei Grund, wütend zu sein.“ Sie bekam wieder ihre großen Augen, legte ihre Hand auf meine Brust, sodass mein Gemüt sich automatisch beruhigte und …

„Oh mein Gott, das machst du mit Absicht“, sagte ich fassungslos. „Du weißt, dass du mich mit deinen verdammten Augen und einer fucking Berührung einfach weichkochen kannst und nutzt es schamlos aus, um mich zu manipulieren!“

Nova hatte den Anstand, rosa anzulaufen. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Ich, dich manipulieren? Würde mir nicht im Traum einfallen!“

Ich wusste nicht, ob ich lachen oder den Kopf schütteln sollte. Ihre unschuldige Miene und die Art und Weise, wie sie ihre Unterlippe einsog waren zu verdammt süß und …

„Scheiße, du tust es schon wieder!“ Entgeistert umfasste ich ihre Schultern und schob sie von mir weg. Es war offensichtlich, dass ich einen Sicherheitsabstand schaffen musste. Diese Frau war gemeingefährlich!

„Mann, ihr seid süßer als ich, die Zimtschnecke“, stellte Leevi fest und grinste. „Vielleicht sollte ich mir auch mal eine Freundin zulegen. Ich hab genug von One-Night-Stands.“

Novas Augen begannen unheilvoll zu leuchten. „Oh, bitte! Tu das! Und darf ich dich dann jeden Abend anrufen und jedes kleinste Detail deiner Liebesgeschichte für meinen nächsten Roman verwenden?“

Ich schnaubte, zurrte den Arm um ihre Mitte und zog sie zurück an meine Brust. „Das kannst du vergessen. Du wirst keinen fiktiven Sex mit meinem Bruder haben!“

„Ich würde mir dich vorstellen, wenn ich die spicy Szenen schreibe!“, versprach sie sofort. „Das wäre gar nicht schwer. Du weißt schon, weil ihr euch so ähnlich …“

Ich presste ihr die Hand auf den vorlauten Mund. „Also dafür wirst du heute Abend bestraft“, knurrte ich an ihrem Ohr.

Eine Gänsehaut richtete die Härchen in ihrem Nacken und ich spürte, wie sie breit grinste.

„Dieses Gespräch ist weird geworden“, stellte Leevi fest und verzog das Gesicht. „Aber hey, wenn wir uns so ähnlichsehen – Nova, ich kann mich auch gern an Teros Stelle mit dir fotografieren lassen. Im Gegensatz zu ihm, hasse ich die Presse nicht und lasse mich gern ablichten. Ich hätte auch kein Problem damit, dich zu küs-“

Ich schubste Leevi gegen die Bande, sodass er mit einem lauten Uff-Geräusch beinahe hinten drüberfiel.

Mein Bruder hatte eine zu große Klappe und zu große Risikobereitschaft – was ihn regelmäßig in Schwierigkeiten brachte. Er behauptete gern, in L.A. einen Neuanfang starten zu wollen und ab jetzt Drama abzuschwören. Aber meiner Meinung nach war das nur eine Katastrophe mit Ansage.

„Ich schätze, das ist ein Nein?“, krächzte er, rappelte sich wieder auf und rieb sich die Rippen.

„Hey“, flüsterte Nova, drehte den Kopf und presste die Lippen gegen meinen Kiefer. „Du darfst dich nur im Schlafzimmer wie ein Neandertaler aufführen.“

„Ach, Leevi hat es ein wenig verdient“, sagte ich leichthin. „Für all die Male, bei denen ich ihm schon aus der Patsche helfen musste, stehen mir definitiv noch ein paar Schläge zu.“

„Oh, bitte.“ Er verdrehte die Augen. „So oft war das nicht.“

Ich richtete den Zeigefinger auf meinen Bruder. „Dreimal.“

„Was … dreimal?“, frage Nova verwirrt.

„Oh, Leevi weiß schon, wovon ich spreche.“

„Du hast mich nicht dreimal aus dem Gefängnis geholt!“, beschwerte er sich augenverdrehend. „Nicht einmal in Monopoly.“

„Du hast Papas Auto im See versenkt, die Barschlägerei angezettelt, bist bei Dunkin‘ Donuts eingebrochen …“

„Oh, scheiße, es waren dreimal.“ Leevi verzog das Gesicht. „Egal, das ist jetzt vorbei. Du musst dir wirklich keine Sorgen mehr machen. Ich bin ein sehr verantwortungsbewusster Mensch.“

Das glaubte ich erst, wenn ich es sah.

„Leevi!“, rief Nova schockiert. „Wieso bist du bei Dunkin‘ Donuts eingebrochen?“

„Ich hatte Hunger und sie hatten geschlossen“, erklärte er geduldig. „Aber das ist ewig her. Ich werde in L.A. nirgendwo mehr einbrechen.“

„Wie gefällt dir L.A.?“, fragte Nova. „Vermisst du nicht die Jahreszeiten?“

„Ob ich die Scheißkälte in Boston vermisse?“ Er lachte laut. „Nein! Ich gewöhne mich gerade noch ein. Aber die anderen Spieler sind bisher ganz cool. Auch wenn die Hawks mit ihren Datingregeln wirklich sehr locker sind. Ich schwöre euch, Jack West ist mit der Besitzerin der Hawks zusammen. Wer zur Hölle hat das für eine gute Idee gehalten? Und der Goalie der Hawks geht mit der Schwester von zwei seiner Mitspieler aus. Als hätte er einen Todeswunsch! “

Ich schüttelte den Kopf. Na, solange Leevi sich mit keiner Frau einließ, die ihm seinen Kragen kosten könnte, war es mir egal.

„Okay, seid ihr bereit für die Maske?“

Ich schaute auf und entdeckte zu meinem Leidwesen Fotograf eins, den ich schon vom letzten Shooting kannte.

„Jap.“ Nova nahm wieder meine Hand und zog mich in den Tunnel, hinter dem die Visagistin wartete. „Hey, hättest du was gegen Kajal einzuwenden? Dann könnte ich die Fotos von dir nicht nur als Werbung für die Ankündigung der Buchverfilmung nehmen, sondern auch als Promo-Material für meinen nächsten historischen Roman verwenden. Ich hatte an einen heißen Piraten gedacht.“

„Ich werde kein Kajal tragen!“, blaffte ich.

Sie grinste mich über ihre Schulter an, blieb stehen und schlang die Arme um meinen Hals. „Bist du sicher?“, wisperte sie und zog meinen Kopf zu sich heran. „Ich glaub, ich könnte dich dazu überreden …“ Sie küsste mich. Lang, süß …

Oh, fuck.

Ich fürchtete auch. 

Du möchtest wissen, wie es mit Teros Bruder Leevi weitergeht? Dann schau dir Love and Hockey: Leevi & Elys“ an …

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